Betreuter Strandspaziergang an der Costa Rei...
…es könnten ja Gefahren am Strand lauern… wie die Sonne, die einen Sonnenbrand beschert…die Wellen, die einen umhauen wenn sie die Zehen kitzeln…oder ganz besonders gefährlich, die Strandhändler, die nur das Beste von uns wollen…UNSER Geld…;-)))
Tja, aber all das war nicht der Grund für unseren ‚betreuten‘ Strandspaziergang, der war auch spannend, aber aus anderen Gründen. Wir wollten mehr über die Pflanzen, und deren Nutzen für die Natur am Strand lernen. Deshalb haben wir eine Wanderung mit einem Botaniker unternommen, der uns dazu viel erzählen konnte.
Ehrlich gesagt wusste ich nicht, welche Bedeutung selbst die kleinsten Pflänzchen für einen intakten Strand haben, und welche Gefahren für den Strand bestehen, wenn das natürliche Gleichgewicht durcheinander gebracht wird.
Eine der ganz wichtigen Pflanzen ist ein Bodendecker mit dem Namen 'europäischer Meersenf‘, welcher ein sogenannter ‚Flachwurzler’ ist, und den Sand fest hält, damit er weder vom Wind, noch vom Wasser mitgenommen wird. Zudem fängt er herumfliegendes Laub auf, damit dies wiederum einen Humus für andere Pflanzen bilden kann. Auf dem Bild seht ihr ihn gemeinsam mit der 'Strandquecke' die ausssieht wie ein Gras, und ein 'Tiefwurzler ist. Die Strandquecke gehört zu den besonders geschützten Pflanzen, da sie verhindert, dass der Sand zu schnell abgetragen wird.
Häufig sieht man auch die weiß blühende Strandlilie, die im September blüht und einen intensiven Duft verbreitet. Sie ist im Gegensatz zum Meersenf ein’Tiefwurzler‘ , ihre Wurzeln reichen bis zum Grundwasser. So schön wie sie ausschaut, so giftig ist sie auch, deshalb habe ich auch nicht von ihr gekostet…;-))
Das 'Strandkreuzblatt' sieht aus wie ein kleiner Baum, und erfüllt eine ähnliche Aufgabe wie anderen Bodendecker am Strand.
Das nächste Bild zeigt die ‚Schneeweiß Strandfilzblume‘ , welche wie eine Kamille duftet und mit ihren kleinen gelben Blüten eine Art Kissen über der Düne bildet.
Beide Pflanzen fangen Laub und abgestorbenes Seegras (Neptungras) auf, und fördern damit die Humusbildung für die Strandvegetation. Das Neptungras wächst unter Wasser, wird meistens durch Stürme ausgerissen und an den Strand gespült. Diese Ansammlungen brauner Gräser vermitteln oft den Eindruck eines unsauberen Strandes, doch dieses Seegras ist für den Bestand der Vegetation enorm wichtig, da es viele Nährstoffe enthält und dadurch wie eine Art natürlicher Dünger wirkt.
Zwei Pflanzen möchte ich euch noch zeigen, das eine ist die ‚blaue Stranddistel‘ , eine Sukkulente, das heißt eine wasserspeichernde Pflanze, deren Blattoberfläche mit einer wachsartigen Schicht überzogen ist, um so das Verdunsten des aufgenommenen Wassers zu verhindern.
Die andere ist der ‚Stechwachholder‘, eine Konifere, dessen Wurzeln sich unterirdisch verbreiten und immer neue Triebe ausbilden, so dass diese Pflanze eine ganze Düne überwuchern kann und dabei aussieht, als wären es mehrere Bäume. Dieser Wachholder kann sehr alt werden, wir haben einen gesehen der ca. 300 Jahre alt war, allerdings war der so groß, dass er nicht auf ein Bild gepasst hätte. Daher hier ein jüngeres Exemplar…;-))
Es gab noch einiges mehr zu sehen, aber auf dem nächsten Bild könnt ihr erahnen, welch Ungemach uns drohte, weshalb wir flugs den Rückweg angetreten haben, denn nass wollten wir nur beim Schwimmen werden…;-))
Wenn ihr das nächste Mal einen Strand besucht, achtet die Pflanzen, jede ist wichtig und hat ihre Aufgabe, und bitte lasst keinen Abfall liegen. Ihr glaubt nicht, wieviel Müll wir während unserer Wanderung gesehen haben. Es ist unverständlich wie wenig manche Menschen unsere Natur achten.
In diesem Sinn, bleibt achtsam, respektvoll und SCHAF.sichtig,
Eure Lilo